Waren die Feste im barocken Rom tatsächlich so spektakulär wie auf Gemälden und Kupferstichen dargestellt? Facettenreich stellt der Band die beteiligten Akteure vor, zeigt die sozialen und politischen Funktionen der kostspieligen Veranstaltungen auf und diskutiert, wie sie von den Zeitgenossen wahrgenommen wurden.Rom bildete im 17. und 18. Jahrhundert die zentrale Bühne für die Außendarstellung der europäischen Mächte. Zur Feier dynastischer und militärischer Ereignisse empfingen die auswärtigen Gesandten die römische Elite in den Botschafterpalästen und Nationalkirchen und erfreuten das Volk mit ephemeren Festapparaten, Huldigungsmusiken und Feuerwerksspektakeln. Der Band analysiert die Feste als multimediale Inszenierungen, die im komplexen Zusammenspiel visueller und auditiver Elemente auf die Vermittlung politischer Botschaften und die Emotionalisierung des Publikums zielten. Die Feste eröffneten einen Kommunikationsraum, den auch Akteure rivalisierender Mächte für Kritik, Persiflage und Sabotage nutzten.