So verbreitet das Ideal lebenslanger Paarliebe ist, so selten sind die AkteurInnen einer Liebesgeschichte alt. Doch zur Jahrtausendwende erschienen einige Romane mit mehr oder minder erfolgreich, aber immer erotisch liebenden ProtagonistInnen jenseits der 65.
Die Autorin analysiert die narrative Gestaltung erotisch liebender Alter aus einer queeren Perspektive. In Auseinandersetzung mit soziologischer, kognitionswissenschaftlicher und narratologischer Forschung entwickelt sie ein Modell zur Untersuchung von erotischer Liebe im ›jungen Alter‹. Ihr pluralistischer Blick auf das Experimentierfeld der Literatur zeigt die Möglichkeiten einer Neugestaltung von Geschlechtsidentitäten, Begehren, und Beziehungskonzeptionen im Alter. Liebe und Sexualität im Alter sind nicht länger Tabuthemen.