Als geronnene Wiederholungen prägen Rituale unseren Alltag und unser Zusammenleben maßgeblich. Nicht von ungefähr galten sie lange Zeit als Inbegriff des Konservativen, Starren und Förmlichen. Eine gänzlich durchritualisierte Welt wäre zweifellos eine unfreie Welt. Im Zeitalter der Deregulierung, der Hyperaktivität und des Aufmerksamkeitsdefizits wird nun ihre Halt gebende und strukturierende Seite wiederentdeckt.

Die AutorInnen reflektieren gesellschaftskritisch Theorien und psychoanalytische Erfahrungen rund um das Thema Rituale und widmen sich den folgenden Fragen: Werden Rituale zu Widerstandsnestern gegen die allgemeine Flüchtigkeit? Können sie als Angelpunkte des Innehaltens und als Wegbahner unbeirrten Denkens eine neue kritische Potenz erhalten?

Mit Beiträgen von Thomas Dietzel, Gesa Foken, Dirk Hofmeister, Katharina Lacina, Konrad Paul Liessmann, Nina Reis Saroldi, Elisabeth Rohr, Jochen Schade, Hans-Ernst Schiller, Edgar Weiß, Laura Wolf und Carsten Wonneberger