In einer globalisierten Welt mit neuen Kommunikationswegen rücken gesellschaftliche und politische Prozesse heute bis in die intimsten Sphären des Menschen vor. Die Psyche wird mehr und mehr zum Schauplatz des Politischen. Doch so universell dieses Phänomen wirkt, so sehr sind innere Landschaften, mentale Bilder und die Reaktion auf die Außenwelt kulturell geprägt.Die Ausstellung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und der begleitende Katalog stellen die Frage, wie diese unterschiedlichen Erfahrungen mittels Kunst sichtbar gemacht werden können. Mit Werken internationaler zeitgenössischer Künstler präsentieren sie Positionen, die sich mit der Innenwahrnehmung und ihrer Transformation ins Äußere beschäftigen. Ihnen werden Werke aus der Sammlung Prinzhorn gegenübergestellt, dem Museum für Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahme-Erfahrungen.

Mit Werken von Kader Attia, Heidi Bucher, Omer Fast, Dan Finsel, Samara Golden, Liz Magic Laser, Jim Shaw, Wang Tuo, Jorinde Voigt, Chen Zhe

Ausstellung: 16.3.–16.6.2019, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

In ihren Zeichnungen entwickelt JORINDE VOIGT (*1977 in Frankfurt am Main) eine Art Zeichencode, der ausgeprägt subjektiv und individuell erscheint und strengen Regeln und Systemen unterworfen ist. Ihre Notationen entwickeln dabei Bildräume, die in einem zeichnerisch-philosophischen Prozess die Welt in die ihr zugrunde liegenden Parameter, wie Distanz, Geschwindigkeit, Himmelsrichtung, Frequenz, Popcharts, Genres und anderes mehr, auffalten und die Gleichzeitigkeit all dieser Möglichkeiten offenbaren.