Seit Hesiod und im Lauf der Geschichte der griechischen Literatur stellten idyllische Orte den Hintergrund für poetische Einsetzungen und Momente der Selbstreflexion dar, in denen Autoren Literaturgattungen hinterfragen, verbessern, erneut ergründen oder sogar neu begründen. Dies gilt vor allem für poetische Gattungen, da mehrere Dichter die Erzählung des Helikon-Gebirges hinterfragen, um ihre eigenen Werke definieren und ihre eigenen Ansichten etablieren zu können. Das gilt aber auch für Gattungen der Prosa, spätestens mit Phaedrus von Platon, dessen Setting – der locus amoenus des Flusses Ilisos – seinen Nachhall in den Werken mehrerer späterer Schriftsteller wiederfindet. Sich dem Diskurs über die Darstellung von Raum in der antiken Literatur anschließend, bietet der Band sieben Aufsätze zur spezifischen Verbindung zwischen Ortsbeschreibungen und der (Neu-)Gründung griechischer Literaturgattungen.