Die Bayer AG gehört zu den größten Lifescience-Konzernen der Gegenwart. Das Selbstverständnis als forschendes Unternehmen prägt die Identität des Leverkusener Chemieriesen – und dies schon mehr als 100 Jahre. Seit der Wende zum 20. Jahrhundert brachten die Bayer-Forschungslaboratorien neue Pharmazeutika, Pflanzenschutzmittel sowie einst Farbstoffe und Kunststoffe hervor. Die Leistungen der Forschung wurden so zum Kern von Erfolg und Wachstum. Dies ist jedoch keineswegs evident, folgen Wissenschaft und Wirtschaft doch tendenziell gegensätzlichen Handlungsimperativen. Denn die betriebswirtschaftliche Existenzanforderung eines Unternehmens, d. h. ein möglichst planbarer Gewinn, steht der grundsätzlichen Offenheit und damit Unsicherheit von Forschung gegenüber.
Das Buch geht daher der Frage nach, wie das Unternehmen seine Forschung organisierte, betrieb und dabei mit diesem Spannungsverhältnis im Laufe von vier Jahrzehnten umging