Die Geschichte des von Indianern entführten Jungen, der am Ende einer von ihnen wurde ...

Ein deutscher Apache? Das Leben des Herman Lehmann könnte kaum faszinierender sein: Lehmann war der Sohn deutscher Auswanderer nach Texas und wurde dort 1870 kurz vor seinem 11. Geburtstag von Apachen entführt. Der Stamm adoptierte ihn und führte ihn in das Leben der Kriegergesellschaft ein. Er teilte ihr Leben und überfiel mit ihnen Farmen und Siedlungen. Dabei raubten sie, was sie brauchen konnten, töteten und skalpierten ihre Feinde, die vor allem Weiße waren. Einige Jahre später kam es allerdings zu einer stammesinternen Fehde unter den Indianern – und Lehmann verließ die Apachen. Nachdem er fast ein Jahr allein in der Wildnis verbracht hatte, schloss er sich einer Comanchengruppe an. Als die von der Regierung der USA gezwungen wurde, auf der Reservation zu leben, entdeckten die Soldaten, dass es sich bei Lehmann um einen Weißen handelt. Schließlich machte man seine Familie ausfindig und bewegte ihn dazu, zu ihr zurückzukehren. Jahre nach seiner Entführung sah er seine Eltern und Geschwister wieder. Doch weil die erneute Integration in die Gesellschaft der Weißen ihm große Mühe bereitete, fand er sich immer wieder zu längeren Aufenthalten bei seinen indianischen Freunden auf der Reservation ein.
Eine Biografie über „das Fremde“, interkulturelle Aneignung sowie das Zusammenprallen westlicher Kulturen und indigener Menschen in den USA. Eine Lebensbeschreibung, die vor allem unsere Bilder von „den Wilden“ und den „Zivilisierten“ auf den Kopf stellt.
Mit zahlreichen historischen Abbildungen.