Wer bin ich? Wohin gehe ich? Was prägt meine Existenz? Die Frage nach dem Menschen, seiner Würde und Sinnbestimmung, stellt sich im 21. Jahrhundert – nach Weltkriegen und Diktaturen – mit größter Dringlichkeit.
Angesichts von «ozeanischem» Atheismus und religiösem Fundamentalismus weist Eugen Biser darauf hin, dass sich der christliche Glaube wieder auf seinen «Ursprung» und seine «Mitte» zu besinnen hat: die heilsame Selbstmitteilung Gottes.
Wer aber kann diese Botschaft ergreifen? Für den Religionsphilosophen ist es jener Mensch, der «zur Annahme seiner selbst» (Romano Guardini) fähig ist – durch die existentielle Einsicht, dass das Christentum von seinem Ursprung her eine „therapeutische" Religion ist, in der ihm Jesus Christus etwas nie Dagewesenes zuspricht: die Gotteskindschaft.