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Aachen, 23. Oktober 1520 – der spanische König Karl I. aus dem Hause Habsburg wird als Karl V. zum deutschen König gekrönt und darf sich nun auch »erwählter römischer Kaiser« nennen. Eine Krönung unter vielen? Nein, denn seine Herrschaft markiert die Epochenwende vom Mittelalter zur Neuzeit.
Karl (1500–1558), in den Niederlanden geboren und aufgewachsen, erbt 1506 die burgundische Herzogswürde. 1516 fallen ihm die Königreiche Kastilien, Aragón und Granada sowie Neapel, Sizilien und Sardinien zu. Schwieriger gestaltet sich seine Wahl zum deutschen König. Ein bis dahin beispielloser Wahlkampf bestärkt die Kurfürsten darin, Karl den Vorzug zu geben. Das neue Amt erzwingt die Auseinandersetzung mit vielen Konflikten in einer Zeit des Wandels: Kanonen revolutionieren die Kriegsführung, die neuen Möglichkeiten im Buchdruck sorgen für die rasante Verbreitung von Ideen, die Reformation stellt die christliche Glaubenseinheit infrage, die der streng katholische Karl nicht bewahren kann. Gleichzeitig gerät er durch den Aufstieg des Osmanischen Reiches auch von außen unter Druck. Die Entdeckung, Eroberung und Ausbeutung der »Neuen Welt« bringen ungekannte Reichtümer nach Europa, verändern aber auch die Vorstellungen über die Welt und ihre Bewohner.