Dies ist das erste Buch eines auf vier Bände angelegten Werkes zur Geschichte des Begriffs des Guten von der Antike bis in die Gegenwart (Bd.1: Antike. Bd. 3 u. 4: Neuzeit). Der vorliegende Band 2 behandelt den Begriff des Guten in der mittelalterlichen Philosophie von Augustinus bis Suárez. Dabei berücksichtigt die Untersuchung die verschiedenen Abwandlungen des Guten (ethisches Gutes, Nützliches, summum bonum ...). Obwohl der Ansatz dieses Buches eine historisch-systematische Auslegung der verschiedenen Konzeptionen des Begriffs des Guten ist, kommt die Untersuchung nicht umhin, auch andere Grundbegriffe der mittelalterlichen Scholastik zu durchdringen, da der Begriff des Guten mit ihnen eng verbunden ist.
Den Anfang des historischen Durchgangs bildet Augustinus. Über Boethius, Scottus Eriugena, Anselmus, Abelard und Philipp den Kanzler führt der Weg zu Albertus Magnus und Thomas von Aquin. Von Letzterem setzen sich in der Folgezeit Duns Scotus, Durandus, Aureolus und Ockham ab, während sich von Hervaeus zu Diego Mas eine thomistische Schule bildet, die Thomasʼ Tranzendentalienlehre weiterzuentwickeln versucht. All diese mittelalterlichen Geistesströmungen münden in das Werk des Francisco Suárez, mit dem diese gut 1200 Jahre überspannende Ideengeschichte des Guten zum Abschluss kommt.