Das vorliegende Open-Access-Buch trägt in theoretischer und empirischer Hinsicht zu einem besseren Verständnis der Eigenschaften und zivilgesellschaftlichen Verortung von religiösen und säkularen Migrantenselbstorganisationen (MSO) bei. MSO werden unter migrations-, religions- sowie organisationssoziologischen Blickwinkeln betrachtet, in politische Felder und Diskurse eingeordnet und die jeweiligen Positionen mit den Ergebnissen einer (nicht-repräsentativen) Befragung von MSO in neun Großstädten Nordrhein-Westfalens ins Verhältnis gesetzt. Bei der Erhebung wurden organisationsspezifische Merkmale, Ressourcenausstattungen und zivilgesellschaftliche Eigenschaften in den Blick genommen, die wiederum Aktivitäten, Ziele, Selbstverständnisse, das Kooperationsspektrum sowie die Umweltbeziehungen der MSO umfassen. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse für die beiden unterschiedenen Organisationstypen viele Gemeinsamkeiten, zugleich aber auch spezifische Binnen- und Außenverhältnisse. Eine Reduzierung ausschließlich auf religiöse oder säkulare Merkmale wird ihrer Charakterisierung also nicht gerecht – vielmehr ist von einer Vermischung von Handlungslogiken auszugehen.