Mittelalterliche Kleinstädte wurden bislang in der Testamentsforschung
kaum beachtet, weshalb über die Lebensrealität eines
Großteils ihrer Bevölkerung wenig bekannt ist. Herrschten
hier andere Besitzverhältnisse vor als in Großstädten? Welche
Aussagen können über Sozialstrukturen getroffen werden?
Sind die Kategorien "Reichtum" und "Armut" gleichermaßen
im Milieu anwendbar? Gibt es einen Zusammenhang zwischen
dem sozialen Status einer Person und ihrer Frömmigkeitspraxis?
Diesen Fragen geht die Verfasserin nach, indem sie die Bürgertestamente
aus der Großstadt Rostock und den Kleinstädten
Rendsburg und Burg auf Fehmarn aus der Zeit zwischen 1300
und 1530 detailliert analysiert und vergleichend betrachtet.
Somit erhalten die Rechts-, Sozial-, Wirtschafts- und Frömmigkeitsgeschichte
wesentliche neue Erkenntnisse. Ergänzt wird
die Studie um eine Quellenedition der Rostocker und Rendsburger
Testamentsurkunden.