Der Fink, eine Vogelart, scheint in einigen Gedichten von Friederike Mayröcker eher eine Lautart zu sein, mehr Laut als Vogel. Als Laut ist er weniger stabil, er lebt, solange er lautet. Er lebt, solange er wie ein Vogel in der Luft fliegt und tönt und singt – er lebt, indem er anfängt und unfertig ist. Diesem Lautenden und Unfertigen folgen die vorliegenden Essays über Gedichte von Friederike Mayröcker, Erich Fried und einer neuen Arbeit von Elfriede Jelinek. Waterhouse entdeckt in ihnen einen Gegenentwurf zur Welt der Gewalt, zur waltenden Welt. Das Federlesen wird entdeckt, ein Handwerk oder eine Kunst, die nur in verneinenden Formen noch in Erinnerung ist: Ohne viel Federlesens. Ohne Federlesen jedoch geht die Gewalt vor, konsequent rücksichtslos, ohne Sinn für das Kleinste, dem diese Essays nachforschen.