Der vorliegende Band rückt kulturwissenschaftliche Überlegungen rund um Fragen des Raums ins Zentrum. Die höfische Musik und Musikkultur werden dabei aus musikwissenschaftlicher und kunsthistorischer Perspektive als Phänomene kulturellen Handelns innerhalb von aus sozialen Beziehungen bestehenden Netzwerken beleuchtet. Die hinter dem 'musicking' zu entdeckenden Räume konstituieren sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Konstellationen ebenso wie als Folge und Ausdruck herrschaftlicher Machtausübung bzw. -verschiebung. Ziel der hier versammelten Aufsätze ist es, verschiedene Aspekte einer Thematik systematisch zu erweitern, die seit nunmehr schon Jahrzehnten in den Geschichts- und Kunstwissenschaften multiperspektivisch erforscht wird. Entsprechend werden neue Ansätze zu spezifischen regionalen Phänomenen solchen gegenübergestellt, die gleichsam überregional verbindenden Charakter haben. Im Mittelpunkt stehen die höfische Musikpraxis im 18. und 19. Jahrhundert, insbesondere in Berlin, Hannover, Mannheim, München, Paris, Schwerin und Wien, Fragen des Zeremoniells, der Netzwerke, der Inszenierungsgeschichte sowie der Auswirkungen des Residenzverlusts.