Das Leid ist der Fels des Atheismus, hat Georg Büchner einmal geschrieben. Und tatsächlich, angesichts der Gewalt und Katastrophen in der Welt bleiben oft nur Wut, Verzweiflung und vor allem die Frage: Woher kommt das Böse? Dieser Frage geht Eugen Drewermann nach, blickt in die Geschichte und kommt am Ende bei der Gestalt an, die seit Jahrhunderten eine Antwort war: der Teufel. Er analysiert die Figur des Teufels und den Glauben an ihn und zeigt im Gespräch mit dem Journalisten Jörg-Dieter Kogel, weshalb der Teufelsglaube eine Projektion ist und was wir gewinnen, wenn wir ihn als überholtes Relikt betrachten. Drewermann zeigt, wie man das Böse »überlieben« und so den Menschen die Angst nehmen kann, die letztlich die Quelle des Leids ist. "Es gibt deshalb nur einen Weg, das Böse zu mildern, zu reduzieren, zu überwinden; das ist: es zu überlieben, ganz wörtlich. Wenn das gilt, haben wir die zentral christliche Lösung in der Botschaft Jesu zu der Frage, wie man mit dem sogenannten Teufel umgeht. Man überliebt das Böse, man überwindet es durch Güte, man heilt es durch Verstehen, man wertet das Nichtigkeitsgefühl des anderen so weit um, dass er zu glauben beginnt, er verdanke in seinem Dasein sich einer Macht, die möchte, dass er ist. Man gibt ihm den Himmel als eine väterliche Macht in seine Seele zurück. So der Weg Jesu." (Eugen Drewermann)