In literarischen Texten des frühen 20. Jahrhunderts wird der Gebrauch der Hände zum Problem. Die Studie verfolgt die Topik störrischer, eigenwilliger und dysfunktionaler Hände und verortet sie in den medien-, technik- und wissensgeschichtlichen Kontexten der Zeit. Vor dem Hintergrund der in Philosophie, Medizin, Anthropologie und Arbeitswissenschaften zirkulierenden Handinteressen wird die ›Produktivität‹ des Darstellungsmodus der Widerspenstigkeit deutlich. Jenseits des althergebrachten Lobs menschlicher Handfertigkeit eröffnet sich in Momenten der Verweigerung und Verwirrung ein kritisches Reflexionspotenzial, das neue Möglichkeitsformen des Handgebrauchs erkundet.