»Theoretische Fiktionen« war das letzte Werk von Michel de Certeau und folgte auf »Das Schreiben der Geschichte«. Solches Schreiben tritt aus dem positivistisch-szientistisch gefassten Verhältnis von Natur- und Humanwissenschaften heraus und fordert eine Neubestimmung des Schreibens – nicht nur in Form einer Praxis, sondern auch als eine Ethik. De Certeau lotet die psychoanalytischen, historischen und religiösen Textualisierungen aus, um die Unterstellung, dass die Humanwissenschaften im Gegensatz zu den »exakten« Wissenschaften kein eigenes Objekt konstruieren können, in einem methodologischen Horizont zu widerlegen, in dem zu jedem »Experiment« die Besessenheit von der Frage des Anderen und dem Problem der Grenze hinzutritt.
Das Buch wurde für die zweite Auflage verändert und erweitert.