Schulformen mit evangelischem Profil werden von Erwachsenen für Kinder ausgewählt, geschaffen und gestaltet. Erst in letzter Zeit wird es zunehmend selbstverständlich, Kindern und Jugendlichen bei der Erforschung ihrer Lebenswelt eine aktive Rolle zuzusprechen und die jugendlichen Akteure selbst zu Wort kommen zu lassen. Die vorliegende Arbeit nimmt diesen Perspektivwechsel vor. Ihr Anliegen ist es aufzuzeigen, wie Grundschülerinnen und Grundschüler im Vergleich zu erwachsenen Akteuren das evangelische Profil im Lern- und Lebensraum Schule wahrnehmen und beschreiben. Das Interesse richtet sich insbesondere auf Bereiche und Wirkungsfelder, die im Hinblick auf die religionssensible Profilierung bedeutsam sind. Dazu gehören sowohl die Schulkultur, die Schulgemeinschaft, der Schulalltag mit dem Fächerkanon als auch Kontakte der Schulen nach innen und außen. Die Sichtweise der Grundschülerinnen und Grundschüler auf das evangelische Profil ihrer Schule ist von besonderer Bedeutsamkeit und wird hier erstmals wissenschaftlich untersucht.