Auf seinen Kommentar zur Apokalypse des Johannes (2 Bände, Freiburg 2017) lässt Klaus Berger nun eine »Theologie« des letzten Buches der Bibel folgen, die in acht Abschnitte gegliedert ist: Es geht darin um die Apokalypse als Buch der Wahrnehmung, um ihr Gottes- und Christusbild, um den heillosen Konflikt mit den politischen
Reichen der Erde, um ihr Verständnis von Gottesdienst und Kirche, um einige markante Positionen aus 2000 Jahren Auslegungsgeschichte sowie um die Weise, in der das definitive Ende in der Apokalypse beschrieben ist.
Berger befragt dazu unter anderem die alten Liturgien aus West und Ost ebenso wie arabische Apokalypse-Kommentare; er wertet erstmals den großen Kommentar des präkarolingischen Benediktiners Ambrosius Autpertus aus und entdeckt die Armutstheologie des Bettelmönchs Pseudo-Melito (1512). Könnte nicht am Ende die Apokalypse des Johannes Blaupause einer christlich verstandenen Leitkultur sein?