„Haithabu“ heißt seit Anfang des vorigen Jahrhunderts die berühmte Hafenstadt der Wikinger an der Schlei. Ihre Bedeutung für die Kultur und Geschichte der weltweit gereisten Seefahrer ist bekannt, weniger jedoch Haithabus Rolle in der Geschichte der christlichen Germanenmission. Sie wird bezeugt durch eine 1978 im Hafen von Haithabu geborgene Glocke, die wahrscheinlich die älteste Kirchenglocke Nordeuropas ist. Seit 2011 erinnert ein Denkmal an den Heiligen Ansgar, der von den Christen besonders in Norddeutschland und in Skandinavien verehrt wird. Denn um 849 hatte Ansgar in Haithabu eine Kirche bauen lassen; sie war tatsächlich die erste christliche Kirche nördlich von Hamburg.



Das Buch erinnert auch an Ansgar als ersten Erzbischof von Hamburg und Bremen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Mission Ansgars und ihren christlichen Leitmotiven. Nicht nur die Bedeutung der christlichen Buße, sondern auch die weihnachtliche Lichtfrömmigkeit, die Friedens- und Wirtschaftsethik, die Arbeitsmoral und die Schulbildung werden hervorgehoben. Seit der Reformation gilt Ansgar auch in der evangelischen Kirche als christliches Vorbild. Seine Mission wollte gewaltlos sein und widerlegt die heute häufig noch populäre Behauptung einer „Schwertmission von oben“ im Mittelalter. Das Buch schließt mit einer Würdigung Ansgars durch fünf berühmte Persönlichkeiten aus Politik, Theologie und Poesie: Friedrich Christoph Dahlmann, Claus Harms, Ricarda Huch, Nicolai F.S. Grundtvig und Nathan Söderblom.