Wie soll das Recht auf eine Abweichung zwischen Erblasserwille und Testamentswortlaut reagieren? Marcel Beck unterzieht die Ansätze des deutschen und englischen Rechts einem kritischen Vergleich. Dabei arbeitet er heraus, dass das englische common law mit den reformierenden Instrumenten der "interpretation" und "rectification" wichtige Impulse für die Lösung des seit jeher konfliktträchtigen Spannungsfelds liefert. Vor diesem Hintergrund zeigt der Autor, welche Änderungen im deutschen Erbrecht nötig sind, um dem Interesse des Erblassers an der unverfälschten Verwirklichung seines letzten Willens gerecht zu werden. Im Sinne einer möglichst effektiven Durchsetzung des wirklich Gewollten plädiert er für ein Neukonzept, das den bislang janusköpfigen Mechanismus der Auslegung und Irrtumsanfechtung um das Institut der Testamentskorrektur erweitert.