Beschleunigung, Zeitverdichtung und Effizienz sind oft genannte Schlagworte unserer Gegenwart, die sich aufs Engste mit der Stadt verbinden. Hektik und Geschäftigkeit im urbanen Raum scheinen Menschen zu Funktionsträgern zu verwandeln. Die Brüchigkeit dieser vorherrschenden Vorstellung zeigt sich aber bereits an Figuren wie der des Flaneurs, der sich gerade im Getriebe der Großstadt gelassen bewegt. Auch scheinbar gegenläufige Tendenzen lassen sich erkennen: Orte wie Stadtparks oder Museen suggerieren ebenso Refugien der Entschleunigung wie eine wachsende 'Erholungsindustrie'. Im selben Moment können aber solche Angebote wieder den Mechanismen der Zweckgebundenheit und der Selbstoptimierung unterliegen. Der Sammelband widmet sich diesen komplexen Fragen und ambivalenten Befunden und beleuchtet erstmals aus geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive mögliche Freiräume der Muße im urbanen Raum.