VORWORT ZUM SIEBENTEN BAND
DER
PENSÉES DU JOUR
Die vorliegende Sammlung setzt die Reihe PENSÉES DU JOUR im siebenten Band fort. Ob sie dem Leser, den Zeitgenossen und der Nachwelt nützen wird, wie der Verfasser es hofft, das liegt im Ungewissen und wird, wenn die Umstände es aus vielerlei Gründen mit sich bringen, am Ende gar nicht der Fall sein. Dann stellt sich die Frage, weshalb wir überhaupt die Dinge tun, die wir tun. Der Verfasser gibt unumwunden zu, dass es zu einem guten Teil Überdruss und Langeweile sind, die ihn dazu veranlassten, die Pensées aufzuschreiben und zu sammeln. Es gab ja eine Zeit, in der er unterrichenderweise zu seinen Schülern Dinge sagte, die ihm im Nachhinein bemerkenswert und der Niederschrift würdig zu sein schienen. Er konnte sich indes meist nicht an den genauen Wortlaut erinnern. So ging er dazu über, zuerst aufzuschreiben, was er sagen wollte, und es hinterher zu sagen, sodass es ihm nicht verloren gehen würde. Man verzeihe die Eitelkeit, die sich darin äußert, die eigenen Gedanken für derart wichtig oder wertvoll zu halten. Man bedenke aber auch, dass es wenig mehr als die eigenen Gedanken gibt, was als genuiner Besitz des Menschen gelten kann. Der eigene Herzschlag, der Atem, die körperlichen Eigenarten und Befindlichkeiten, noch mehr darüber hinaus die materiellen Güter, sie gehören einem nicht. Was man aber ist, Produkt seiner Pläne, physischer Ausfluss und Manifestation seines Bewusstseins, das manifestiert sich in seinen eigenen Gedanken. Des Sokrates wissende Unwissenheit, die denkende Existenz des Descartes, was einer ist oder nicht ist, als Mensch, das zeigt sich doch in und an seiner Art zu denken, sei es der Prozess selbst oder dessen Inhalt, wobei natürlich das eine ohne das andere nicht sein kann, und wir sehen lieber eines ehrlichen Herzens schlichte, aufrichtige Denke, um dieses Wort als nomen actionis salopp für Denkweise zu nehmen, im eigenen Haus aktiv werden als die luciden Strategen des Bösen.