Den russischen Emigranten im Berlin der 1920er und 30er Jahre war ihre Musik und Kultur eine zentrale Stütze, um mit dem Verlust der Heimat umzugehen, wie zahlreiche russischsprachige Quellen belegen. In der deutschen Musikkritik offenbaren sich neben Anerkennung künstlerischer Leistungen auch Klischees und Vorurteile über russische Kultur und Musik – etwa die Vorstellung, in ihnen spiegele sich die „Barbarei“ und „Wildheit“ Russlands. Die Autorin greift auf Grundlage einer Vielzahl von Quellen sowohl russische als auch deutsche Perspektiven auf und wirft so ein Licht auf heute noch aktuelle Fragen von Kultur und Migration.