Joachim Döbler geht der Frage nach, wie sich die „bologna-gerechte“ Transformation von Hochschule auf die interne Organisation des Prüfungswesens auswirkt. Im empirischen Zugriff auf Dokumente aus dem Tätigkeitsbereich eines Prüfungsausschusses erweist sich prüfungsrelevantes Handeln – von präsidialen Steuerungsimpulsen über studentische Prüfungsvorbereitungen bis zur Notengebung – als Teil eines sozialen Systems, das widersprüchlichen Funktionserwartungen und Imperativen der Formalisierung unterworfen, zugleich aber offen für fakultätskulturelle Auslegungen ist.