Frankreichs zentralisierte Präsidialmacht – dereinst von de Gaulle geschaffen – stellt als Ersatz-Wahlmonarchie ein dreifaches Unglück dar:°°°°- Für das Land an sich, das durch die Abhängigkeit des Präsidenten von seiner Popularität und die Angst vor Streiks nahezu unreformierbar ist,°°- für die Verwaltung des Zentralstaates, der an der Spitze Dreifachstrukturen zugemutet werden, °°- und für die Präsidenten selbst, die in ihrer Rolle als Ersatzmonarchen notgedrungen enttäuschen müssen.°°°°Albrecht Rothacher schildert das „Unglück der Macht“ in der V. Republik anhand der Biografien ihrer Präsidenten von Charles de Gaulle bis Emmanuel Macron. So entsteht ein anschauliches Kompendium der neueren französischen Zeitgeschichte, das den Leser zugleich ins politische Paris einführt: Von Entscheidungsstrukturen und Akteuren bis hin zu den vorherrschende Interessen, Sitten und Gebräuchen vermittelt Rothacher wichtige Erkenntnisse über Deutschlands größtes Nachbarland, das man hierzulande häufig noch wenig versteht.