Das Buch vergleicht jüngere rechtsterroristische Gruppen wie den NSU erstmalig im Kontext des bundesrepublikanischen Rechtsterrorismus seit dem Ende der 1960er-Jahre. Im Zentrum der Untersuchung stehen zwölf Gruppierungen, deren ideologische Ausrichtungen, Gruppenstrukturen und strategisches Vorgehen beleuchtet werden. Neben der Frage, wie sich die rechtsterroristische Szene in den letzten 50 Jahren entwickelt hat, geht der Autor auch den Auswirkungen externer Faktoren nach, so etwa der offensiven staatlichen Verbotspolitik Anfang der 1990er-Jahre. Mit Blick auf Strategien gegen den Rechtsterrorismus in der Vergangenheit ergeben sich wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit rechtsterroristischen Kräften heute.
Sebastian Gräfe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut an der TU Dresden e.V. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Links- und Rechtsextremismus, Terrorismus, politisch motivierte Kriminalität und vorurteilsgeleitete Gewaltdelikte.