Die Theologie religiöser Rede führt den Umformungsprozess der modernen Theologie weiter. Folkart Wittekind zeigt, dass ihr Gegenstand nicht der Glaube des einzelnen Menschen, sondern das religiöse Kommunikationsgeschehen ist, in welchem religiöser Sinn erst hergestellt und entschlüsselt wird. Religion bildet sich hermeneutisch durch Ausdifferenzierung und Unterscheidung von anderen Sprachen der Kultur, die ihre je eigene Wirklichkeit mit sich führen. Religiöse Rede macht bestimmte Sprache zum Träger religiösen Sinns. Durch die personale Anrede mit religiöser Rede entsteht zugleich der Glaube als Subjekt des hermeneutischen Prozesses. Darin wird religiöse Rede lebendig, indem sie die Möglichkeit schafft, neue Symbole für religiöse Sprache zu verwenden. Der Autor erläutert, dass der christliche Glaube an den dreieinigen Gott theologisch so gedeutet werden kann, dass er zum Verstehen bringt, wie religiöse Rede funktioniert.