Es handelt sich um die erste historisch-kritische Gesamtausgabe des französischen Komponisten, die auf der philologisch genauen Auswertung sämtlicher überlieferter Quellen basiert. Die Ausgabe umfasst Partiturbände mit Libretto und kritischem Bericht; Klavierauszüge und Aufführungsmaterial. Jean-Baptiste Lully (1632-1687) ist der bedeutendste französische Komponist des 17. Jahrhunderts, dessen Werke Purcell, Bach, Händel und andere beeinflußten. Die Nachfrage nach Lully-Partituren und nach Aufführungsmaterial ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Die Erfolge von Aufführungen der Opern Atys, Roland, Armide und anderen, der Comédies-Ballets, darunter das meistgespielte Werk Molières, Le Bourgeois gentilhomme, auf vielen Bühnen der Welt haben den Wunsch nach einer praktischen und wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Edition gezeigt. Diesem Bedürfnis kommt die neue Ausgabe entgegen. Mit diesem Band der Gesamtausgabe der Werke Jean-Baptiste Lullys werden zwei weitere Ballets de Cour vorgelegt. Bei beiden Stücken handelt es sich um ein sogenanntes „Ballet royal“, d.h. in ihnen hatte bei den Uraufführungen König Ludwig XIV. getanzt – 1659 im „Ballet de la Raillerie“, 1665 im „Ballet de la Naissance de Vénus“. Im Raillerie-Ballett wird, angeführt von der Poésie Française, die Kunst des Spottens verhandelt, im Venus-Ballett die bekannte Geschichte von der Geburt der Venus, der illustre Liebespaare zur Seite gegeben sind. Die Bewertung und Auswahl der Quellen bietet die exzellente Musik in verlässlicher, historisch-kritischer Gestalt.