Der aus dem Autograph edierte Schismentraktat des Wiener Universitätsprofessors Thomas Ebendorfer, 1451 verfasst nach dem Ende des Grossen Abendländischen Schismas (1378-1449) und dem Tode des letzten Gegenpapstes Felix V. (1451), behandelt nicht nur die 25 Spaltungen in der römisch-katholischen Kirche seit dem 3. Jahrhundert und das skandalöse Nebeneinander mehrerer rivalisierender Päpste, sondern vermittelt (nicht ohne manche sonst nirgendwo überlieferte Anekdote aus Rom) aufschlussreiche Einblicke in das Denken eines durchaus papstkritisch eingestellten Theologen im Zeitalter des Konziliarismus.