Arthur Schopenhauers Wirkmacht auf Philosophie, Kunst und Psychologie gilt als unbestritten. Sein Politik- und Staatsverständnis hingegen ist bis in die Gegenwart hinein weitgehend unbeachtet und unbedeutend geblieben. Zu Unrecht: Der „Denker gegen den Strom“ (Hübscher) stiftet im Bereich des Politischen eine ungewöhnliche Liaison zwischen pessimistischer Philosophie und liberalem Denken. Aus Schopenhauers Skepsis wider Welt, Mensch und Existenz erwächst ein profundes Bewusstsein für die Grenzen von Politik und Staatlichkeit, begleitet von einem wachen Geist für die unabänderlichen Untiefen des Lebens und einem realistischen Blick für das Menschliche.

Der Band strebt vor diesem Hintergrund dreierlei an: die Wiederentdeckung Schopenhauers für die politische Philosophie, eine Reflexion auf das Potenzial einer pessimistischen Philosophie für Fragen von Gesellschaft, Recht und Politik und schließlich die Beleuchtung des Zusammenhangs von pessimistischer Anthropologie und liberalem Denken.

Mit Beiträgen von
Dieter Birnbacher, Jutta Georg, Oliver Hallich, Henrik Holm, Dominik Hotz, Per Jepsen, Christina Kast, Jan Kerkmann, Thorsten Lerchner, Manja Kisner, Gabriele Neuhäuser und Christoph Sebastian Widdau.