Vladimir Bibichin zählt zu den einflussreichsten russischen Philosophen des letzten Jahrhunderts. Seine Heidegger-Übersetzungen machten ihn bekannt und erlaubten ihm, seine eigenen philosophischen Positionen zu entwickeln. Der vorliegende Band ist der erste in deutscher Sprache und stellt seine Auseinandersetzungen mit der russischen Zeitgeschichte vor. Die Umbruchszeit 1991 bis 1993 ist Ausgangspunkt seiner Stellungnahmen im ewigen Streit zwischen Westlern und Slawophilen. Bibichin, der sich gleichermaßen in der religiösen Philosophie wie in den europäischen Denktraditionen beheimatet fühlte, richtete sich gegen den »russischen Sonderweg « und versucht einen »anderen Anfang«. Seine Auseinandersetzung mit dem »Eigenen« mündet in eine Kritik der entfesselten Technik bzw. der Globalisierung.