Wie kommt es zur Herausbildung literarhistorischer Epochenkonstruktionen und welche Funktion haben sie? Warum setzen sich einige Epochenbegriffe dauerhaft durch, während andere frühzeitig wieder aus dem Diskurs verschwinden? Das vorliegende Werk nimmt sich dieser von der Forschung in letzter Zeit nur noch peripher behandelten Fragen nach dem Prozesscharakter literaturgeschichtlicher Epochenbildung an. Mithilfe von performativitäts- und feldtheoretischen Annahmen sowie Theorien der unsichtbaren Hand untersucht es die komplexen Mechanismen, die bei der Entstehung und Konsolidierung zeitgenössischer, das heißt aus der Interpretation und Bewertung gegenwärtiger Kulturphänomene hervorgegangener Zäsursetzungen wirksam werden.