Mit Darstellungen unscheinbarer Alltagsobjekte erlebte Ulrich Meister (*1947) auf der Documenta IX 1992 seinen internationalen Durchbruch. Die Publikation zeigt eine Auswahl von Arbeiten auf Papier aus den Jahren 1992 bis heute, darunter eine Vielzahl linearer Zeichnungen, expressiv gestische Malereien sowie Scherenschnitte.
Die Sujets, denen sich Ulrich Meister wiederholt widmet, sind uns vertraut und vollkommen selbstverständlich: sie beruhen auf Basisformen, anhand derer sie augenblicklich als Kleidungsstücke, Geschirr, Verpackung, Büromaterial, Lebensmittel, Haushaltsgeräte oder Straßenmarkierungen zu erkennen sind. Meister nimmt sich seine Sujets systematisch und analytisch vor. Mit seinen Erkenntnissen sichtet er das Formrepertoire der Sujets und stilisiert diese auf ihre Essenz.
Wir sehen die Dinge des Alltags wie zum ersten Mal: Gegenstände, die in der Flut an visuellen Eindrücken ansonsten untergehen, zumal wir sie gebrauchen und wegwerfen, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben.