Wir sehnen uns nach Frieden. Doch wie haltbar ist der Frieden, wenn Kriege in unserer globalisierten Welt omnipräsent sind? Alle Religionen kennen ein Friedensgebot, doch Kriege »im Namen Gottes« gehören ebenso zur Geschichte der Menschheit wie offene politische Aggressionen, Vertragsbrüche und Kriege als gezielte Konjunkturmotoren. Friedenssehnsucht und Kriegslust scheinen uns also seit der Antike zu begleiten. Und dies trotz einer Ethik des Gewaltverzichts, der Mitmenschlichkeit und Solidarität. Darauf basiert auch die christliche Botschaft des »Friedens auf Erden« für alle Menschen, »die guten Willens sind«. Und dabei geht es beim Frieden um mehr als um die Abwesenheit von Krieg. Es geht auch um den inneren sozialen Frieden von Gesellschaften und Kulturen. Doch welche Wege führen ins Glück umfassender Friedfertigkeit? Gibt es diesen Zustand überhaupt? Und wie funktioniert Frieden, nach welchen Vorbildern, Verhaltensmustern und Verfahren?
Die fünf Bände entfalten das Panorama menschlicher Möglichkeiten und Taten im Blick auf Krieg und Frieden, die eben beide zum europäischen Kulturerbe gehören. Es geht um antike und moderne Kriege, die Friedensbotschaft des Christentums, die Rezeption historischer Friedensschlüsse und um die Bilder, die sich die Menschen zu allen Zeiten von Krieg und Frieden gemacht haben. Was bleibt, ist die Frage, welche Rolle dieses historische Wissen für unser eigenes Verhalten spielt. Die Bücher und die ab April in Münster zu sehenden Sonderausstellungen können existenzielle Fragen nicht beantworten, doch sie zeigen auf faszinierende Weise, was uns Menschen möglich war und ist – als Beispiel wie als Warnung.