Miriam Cahn zählt international zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart – ihre Arbeit wurde bereits 1984 mit der Teilnahme an der 14. Venedig Biennale oder jüngst bei der documenta 14 (2017) gewürdigt. Von ihren frühen, überlebensgroßen Kohlezeichnungen bis hin zum malerischen Hauptwerk befragt sie eindrucksvoll hierarchische, diskriminierende und bedrohliche Geschlechter und Machtkonstruktionen.Jenseits gesellschaftlicher Kategorien hat Miriam Cahn Narrative in der bildenden Kunst ermöglicht, die zu einer differenzierteren Wahrnehmung von Weiblichkeit und weiblicher Lebenswelt geführt haben. Aufgrund ihrer Familiengeschichte sind Cahn ebenso Themen wie Flucht und Vertreibung ein wichtiges Anliegen, was sie zu einer wachen und kritischen Beobachterin unseres Zeitgeschehens hat werden lassen. Der Band beleuchtet Cahns künstlerische Strategien, widmet sich einem erweiterten Malereibegriff, der sich aus der Verbindung mit einer performativen Praxis speist. Das gesamte Spektrum Cahns künstlerischen Wirkens wird vorgestellt.