Das Hashtagging, also der Prozess, Hashtags zu setzen, ist ein noch recht neuartiger Prozess der digitalen Verschlagwortung. Die Funktion des Hashtags geht dabei weit über den ursprünglichen Zweck der Verschlagwortung hinaus: Grundsätzlich ist der Hashtag zunächst tragendes Element gegenwärtiger politischer Debatten- und Diskussionskultur. Darüber hinaus hat er eine prominente Rolle im heutigen Marketing eingenommen: Zu nennen sind die bereits existierenden Hashtags einerseits, die die Marketer als Trittbrettfahrer nutzen. Andererseits wird angestrebt, möglichst einzigartige und profilgebende Begriffe und Neuschöpfungen im Hashtag-Marketing zu finden. Im Kampagnenmanagement müssen heute nicht nur juristische Aspekte, sondern auch Shitstorms und Hashtag-Hijacking als Risikofaktoren in Betracht gezogen werden. Bei der sprachlichen Kreation von Hashtags kommen spezifische Regeln zum Tragen, die teils linguistischen Normen folgen, teils aber auch bewusst gegen diese verstoßen oder sogar verstoßen müssen. Hashtags können sich auf ein extrem breit gefächertes Thema beziehen, allgemeingültig oder austauschbar sein. Dann liefert die Suche nach Hashtags kaum zielführende Ergebnisse. Dem stehen Hashtags gegenüber, die so dezidiert und speziell sind, dass sie für einen Großteil der Nutzer des jeweiligen sozialen Mediums irrelevant sind. Die Buchbeiträge zeigen die Größe des Spannungsfelds des Phänomens Hashtag sowie den aktuellen Forschungsstand aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln. Sie behandeln Problemstellungen, eröffnen weiterführende Forschungsansätze und nennen Beispiele aus der Unternehmenspraxis.