Mit ihrem Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums knüpft die EU hohe Erwartungen an die Finanzindustrie, privates Kapital in die Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft zu lenken. Einen wesentlichen Aspekt stellt der Schutz des Klimas durch Reduktion der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor dar. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand herzustellen. Deshalb ist es erwünscht, dass auch Anbieter von Finanzierungsmitteln für Investitionen in nachhaltige Immobilien verstärkt Anreize setzen. Dies setzt Kenntnisse voraus, welchen Einfluss nachhaltigkeitsrelevante Gebäudeeigenschaften auf die Finanzierungsbedingungen ausüben. Zu den wesentlichen Anbietern von Finanzierungsmitteln zählen in Deutschland die Kreditinstitute.

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird eine Datenstichprobe von ImmobilienScout24 mit statistischen Methoden analysiert. Die Ergebnisse erlauben Rückschlüsse, inwiefern energetische Objekteigenschaften als Teilaspekt der Nachhaltigkeit in der kreditwirtschaftlichen Immobilienwertermittlung berücksichtigt werden können. Auch die regulatorischen Rahmenbedingungen, denen Kreditinstitute bei der Bestimmung ihrer Finanzierungsbedingungen für Immobilieninvestments unterliegen, werden beleuchtet. Weitere Erkenntnisse werden durch eine Befragung ausgewählter Kreditinstitute über ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Geschäftsfeld der Immobilienfinanzierung gewonnen.