Nach der großen Biographie seines Großvaters, des Generals Fouqué (Abt. II, Band 21 dieser Werkausgabe), wandte sich Friedrich de la Motte Fouqué mit der Geschichte der Jeanne d’Arc einem berühmten Stoff des 15. Jahrhunderts zu. „Die Heilige Johanna“ in ihrer Dreifachrolle als Kriegerin, Mythos und Märtyrerin wird von Fouqué vor allem durch das Verfahren vertieft, aus „alten Urkunden“ zu zitieren und sich einer historischen Quelle, der französischen Biographie des Le Brun de Chamettes, zu bedienen. Trotzdem ist die Vorliebe des Schriftstellers und Militärs für das, was man im 21. Jahrhundert „oral history“ nennen sollte, offenkundig: viele Fakten und Geschichten anstatt einer Aneinanderreihung von Daten und Zahlen. So wirkt Fouqués zweibändige Biographie auch im Abstand von fast zweihundert Jahren immer noch lebendig und anschaulicher als manch faktenreiche Abhandlung über die „Pucelle d’Orléans“. Durch diesen zweibändigen Reprint wird die sehr seltene Originalausgabe allen Interessierten wieder zugänglich gemacht.