Dieser dokumentarische Bericht über die sozialen und politischen Gegebenheiten einer vergangenen Zeit ist aus intensiven Rechercheergebnissen in Archiven und Bibliotheken entstanden. Im Mittelpunkt steht die Geschichte einer Familie, deren Vorfahren in Sachsen (Bautzen, Marienberg, Königsbrück, Kirchberg) lebten. In der Zeit der Landflucht und Wirtschaftsnot erhofften sie sich eine bessere Zukunft in Dresden (ca. 1845). In der Kaiserzeit gründete Friedrich Gustav Fritzsche einen Ball- und Tanzsalon, den Familienbetrieb ‚Eldorado‘, Dresden-Altstadt, Steinstraße 15. Gustav Stresemann startete 1902 in Dresden seine nationalliberale Karriere. Er war das politische Vorbild. Der nationalliberalgesinnte Richard Freytag nimmt am Ersten Weltkrieg teil, von Anfang an bis 10 Tage vor Kriegsende an der Westfront, ab 10.1916 als Infanterie-Bataillonskommandeur (und von Oktober 1917 bis Anfang März an der Ostfront). In der umfangreichen thematisch geordneten Auswahl aus 340 Kriegsbriefen an seine Frau werden Kriegsrealität und -elend, Illusionen und Hoffnungen sichtbar. Weiterhin wird das Schicksal der Saalinhaber-Familie Fritzsche bis zum Jahr 1945, dem Jahr der Zerstörung des Eldorado und Dresdens thematisiert.