In ihrer Untersuchung erschließt Sabine Joy Ihben-Bahl die konstruktive Funktion der Angst für den theologischen Diskurs, indem sie neue, disziplinübergreifende Forschungserkenntnisse zur Angst in einem Dialog mit dem theologischen Angstbegriff Paul Tillichs zusammenführt. Dabei zeigt sie, dass Tillichs Angstbegriff in ein kohärentes, ontologisches System eingebettet ist. Auf diese Weise wird dem breiten Konsens im jüngeren Emotionsdiskurs - dass Emotionen auf Wirklichkeit verweisen - eine Grundlage geboten: Angst erfasst die Situation des Menschen und als transzendenzbezogene Emotion macht Angst die Wirklichkeit letztlich als Gotteswirklichkeit wahrnehmbar.