Die experimentelle Planungskompetenz stellt insbesondere im Lichte des Kompetenzbereichs Erkenntnisgewinnung der Nationalen Bildungsstandards eine wichtige Kernkompetenz künftiger Chemie-Lehrkräfte in Deutschland dar. Unter dem Konstrukt können diejenigen Kompetenzen von Lehrkräften verstanden werden, welche für eine lernwirksame Gestaltung von Experimentierprozessen nötig sind. Dabei stellen die ziel- und kompetenzorientierte Öffnung des Experimentierprozesses, die Verwendung adäquater Unterstützungsmaßnahmen, die Berücksichtigung von Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sowie die Passung zwischen den verschiedenen Planungsentscheidungen wichtige Planungskriterien dar.

Zur Förderung der experimentellen Planungskompetenz wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein Seminarkonzept entwickelt, in dem insgesamt 48 Studierende selbst Experimentierprozesse planten, evaluierten und reflektierten. Um die Lernwirksamkeit zu überprüfen, wurde in einem Pre-Post-Follow-Up-Design u. a. die experimentelle Planungskompetenz mit Hilfe eines Performanztests erhoben. Die daraus resultierenden schriftlichen Planungen wurden mit Hilfe eines selbst entwickelten Kodiermanuals analysiert und hinsichtlich ihrer Qualität bewertet. Auf die gleiche Weise wurden die im Verlauf des Seminars entstandenen Experimentierprozesse ausgewertet. Es zeigen sich signifikante Zuwächse in der experimentellen Planungskompetenz.