Um 1815 will der so fantasievolle wie aufbrausende Rechtsgelehrte und Dichter Amandus Gottfried Adolf Müllner für sein Weißenfelser Liebhabertheater ein Singspiel schreiben. Doch sein unerhörter Plan einer utopischen Zeitreise trifft auf wenig Gegenliebe bei seinen Zeitgenossen. So entschließt er sich, noch eins draufzusetzen - eine rasante Reise in die Zukunft und dabei gleichzeitig zurück in die Vergangenheit der Stadt. Müllner wird beim Fabulieren buchstäblich zwischen Dichtung und Wahrheit hin- und hergerissen:

Im fernen 21.Jahrhundert findet in der Marienkirche ein Orgelwettbewerb statt, auf den sich auch der Musikstudent Alban vorbereitet. Trennungsängste und Selbstzweifel quälen ihn. Beim nächtlichen Üben an der Königin der Instrumente begegnen ihm historische Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten, die Weißenfels geprägt haben - allen voran der Orgelbaumeister Friedrich Ladegast und die Dichterin Marie Louise von François. Alban erlebt eine aufwühlende Nacht in St. Marien mit Bach, Händel, Schütz, mit Seume, Novalis, Nietzsche, mit dem jungen Grafen Brühl und dem bekannten und beliebten Weißenfelser Schusterjungen. Und sogar die Neuberin schaut vorbei. Sie alle kommunizieren auf wundersame Weise miteinander, lassen Reales mit Fiktivem verschmelzen. Sie öffnen Alban die Augen und das Herz.