Franz Stock ist eine der großen geistlichen Figuren des 20. Jahrhunderts und Wegbereiter der deutschfranzösischen Freundschaft. In den Wehrmachtsgefängnissen stand der Seelsorger der Deutschen Gemeinde in Paris den französischen Gefangenen bei und begleitete die zum Tode Verurteilten bis zur Hinrichtung. Für viele deutsche kriegsgefangene Theologen wurde er als Leiter des »Seminars hinter Stacheldraht« zum lebensprägenden Mentor.
Fast siebzig Jahre nach seinem Tod ist Franz Stock noch immer vielen unbekannt, und das ist in Deutschland noch stärker der Fall als in Frankreich. Dies ist jedoch nur scheinbar ein Widerspruch, denn schließlich verbrachte er ein Drittel seines Lebens in Frankreich, bis er im Alter von 43 Jahren starb.
Hier werden erstmals Franz Stocks Tagebücher aus den Jahren 1941 bis 1945 sowie seine Beschreibung des Kriegsgefangenenseminars und seine Rede anlässlich der Schließung veröffentlicht und kommentiert. Die Einführung von Étienne François erläutert die beeindruckenden Zeitzeugnisse und eröffnet neue Einblicke in das Leben Franz Stocks. Ein einzigartiges Dokument der deutsch-französischen Geschichte und ein wichtiger Beitrag für ein Europa der Versöhnung und der Mitmenschlichkeit.