Am 4. März 1919 trat die Konstituierende Nationalversammlung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Sie war das erste von Frauen und Männern in freier und gleicher Wahl berufene Parlament in der Geschichte Österreichs. Bis Herbst 1920 wurden in diesem Gremium entscheidende Weichen für die weitere Entwicklung des Landes gestellt, darunter die Verabschiedung des Habsburgergesetzes oder des Bundes-Verfassungsgesetzes sowie die Ratifizierung des Staatsvertrags von St. Germain.Zum Anlass des 100. Jahrestages des Zusammentretens der Konstituierenden Nationalversammlung präsentiert der von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka initiierte Sammelband die Geschichte des Landes im letzten Jahrhundert entlang von zwei Erzählsträngen. Ein chronologischer Teil zeichnet den Wechsel von parlamentarischer Demokratie Erster und Zweiter Republik sowie Diktatur autoritärer (Ständestaat) und totalitärer (Nationalsozialismus) Prägung nach. In einem besonderen Teil werden Aspekte des Parlamentarismus und des Regierens, der Wirtschaft und Gesellschaft, des Kunstschaffens und der Wissenschaft sowie Österreich historisch wie pro futuro prägende Narrative über das Jahrhundert hinweg aus verschiedenen Positionen gedeutet und erklärt.Konzept und Redaktion:Thomas Köhler, Prof. Dr., Studien der Geschichte und Publizistik, Kommunikations- und Rechtswissenschaften an der Universität Wien;Zertifikat für Logotherapie und Existenzanalyse (DGLE), Tübingen, Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision (www.lebenmitsinn.at);arbeitet wissenschaftlich und kunstschaffend;vielfältige Publikationen zu den Themen Geschichte und Politik, Pädagogik und Psychologie.Christian Mertens, Prof. Mag., Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien;wissenschaftlicher Mitarbeiter der Wienbibliothek im Rathaus;Mit- und Alleinkurator mehrerer Ausstellungen (zuletzt: ‚Die Wiener Stadtverwaltung 1938‘, Rathaus Wien) sowie Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen.