Ein grenzüberschreitend wirksames Arbeitsrecht ist in Zeiten der Globalisierung von hohem öffentlichen Interesse. In einem DFG-Projekt wurde das sozialgestaltende Innovationspotential europäischer sozialer Dialoge untersucht. Dazu wurden ca. 2.500 normbildende Dokumente Europäischer Betriebsräte, branchenspezifischer und -übergreifender sozialer Dialoge nach AEUV, transnationale Unternehmensvereinbarungen sowie Mischformen erhoben, codiert und vergleichend ausgewertet. Soziale Dialoge haben arbeitsrechtliche Innovationen herbeigeführt und/oder abstrakte Normen branchennah konkretisiert – wie auf den Gebieten von Arbeits- und Gesundheitsschutz, Information und Konsultation, Diskriminierungsschutz und Vereinbarkeit nachgewiesen wird. Damit transnationale soziale Dialoge mit ihren Normbildungsansätzen nachhaltig wirken können, benötigen sie aber – so belegt diese Studie – weitere rechtliche Durchsetzungsmittel auf nationaler wie auf europäischer Ebene.

Mit Beiträgen von
Ulrich Mückenberger/Katja Nebe: Transformation des Staates und hybride transnationale Normbildung
Ulrich Mückenberger/Katja Nebe: Arbeitsrechtliche transnationale Normbildung durch Soziale Dialoge
Philipp Gies/Tanja Kavur: Methoden der quantitativen Inhaltsanalyse
Aimee Waldon-Thoroe: Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Philipp Gies: Information und Konsultation
Sonja Mangold: Schutz gegen Diskriminierung
Tanja Kavur: Arbeit im Lebenszusammhang - eine work-life-balance?
Ulrich Mückenberger/Katja Nebe: Transnationale regulierte Selbstregulierung
Ulrich Mückenberger/Sonja Mangold: Erweiterung des Rechtsrahmens für transnationale soziale Dialoge.