Aufklärung ohne Zeitschriften ist undenkbar. Vor allem die Gelehrten Journale stellten eine neue Form von Öffentlichkeit her, die dem allgemeinen Publikum Teilhabe am kritischen Diskurs bot. Mit ihren Rezensionen, Buchankündigungen, Nachrichten und Beiträgen schufen sie Debatten und normierten gelehrte Praktiken, besonders das Rezensionswesen. So bilden diese Periodika den gesamten Wissensaustausch im 18. Jahrhundert ab und eignen sich hervorragend, die Geltung von Autoren und Akteuren des Buchmarkts, die Genese und Zirkulation von Diskursen, Medien und Wissen nachzuzeichnen.


Die Autorinnen und Autoren des Bandes behandeln u. a. die Kontroversen um Kometenerscheinungen, Kamtschatka-Expeditionen, Taufe und Taufexorzismus. Sie untersuchen Buchauktionen und -nachdrucke, die katholische Aufklärung im Journalwesen, die Acta Eruditorum im Kontext der Leipziger gelehrten Sozietäten, Albrecht von Hallers Exzerpier- und Rezensionspraxis und Gottscheds Ruhmgeschichte. Damit erschließen sie das noch wenig genutzte Potential dieser Periodika für die Aufklärungs- und historische Presseforschung.