Die deutschen Nazi-Täter Kurt Lischka, Herbert Hagen und Ernst Heinrichsohn organisierten in Frankreich zwischen 1942 und 1943 die gewaltsame Verschleppung jüdischer Frauen, Männer und Kinder in die deutschen Vernichtungslager.
Nach dem Krieg entzogen sich die drei SS-Leute ihrer Verantwortung, bauten sich in Deutschland bürgerliche Existenzen als Prokurist, Firmenleiter und Bürgermeister auf und lebten unbehelligt, bis die Bemühungen des Ehepaars Klarsfeld letztendlich zu ihrer Verhaftung und einem Gerichtsprozess führten.
Gertrud Seehaus Gedichtband "Vatersprache" ist der Versuch, die Eindrücke, die während des Kölner Gerichtsprozesses, den sie selbst in den Jahren 1979 und 1980 als Prozessbeobachterin begleitete, und ihre eigene Auseinandersetzung mit den Schicksalen der rund 40.000 Deportierten in Worte zu fassen.