Hexenverfolgung und Kriminalität scheinen auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun zu haben. Doch wurde das Hexereidelikt, genau wie alle anderen Verbrechen, vor weltlichen Gerichten verfolgt und gestraft. Dies galt lange Zeit auch für religiöse Abweichungen wie die Hinwendung zum Protestantismus, besonders zum Täufertum. Die Erforschung der Hexenverfolgung wurde daher in diese Kontexte eingebettet. Jülich-Kleve-Berg galt nicht als ein Zentrum der Verfolgungen. Warum lassen diese sich dennoch über einen jahrhundertelangen Zeitraum nachweisen? Fanden sie eher in Städten statt wie Düsseldorf, Wesel oder Düren? Oder waren sie eher in rein ländlichen Gebieten wie der Eifel oder der Jülicher Börde zu verorten? Wer waren die Träger der Verfolgungen, und wer waren die Opfer? Diese Fragen sollen unter Anwendung eines landesgeschichtlichen Untersuchungsansatzes beantwortet werden.