Der Freiheitsbegriff in den deutschen Besitzungen der schwedischen Krone zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Ernst Moritz Arndt belebte 1803 mit seiner »Geschichte der Leibeigenschaft« einen seit der Mitte des 18. Jahrhunderts geführten Diskurs über die mangelnde Freiheit der deutschen Untertanen in Schwedisch-Pommern. Im Mittelpunkt stand die historische Entwicklung von (Un-)Freiheit in den schwedischen Territorien Pommern und Rügen.
Während der schwedischen Freiheitszeit (1719-1772) gelangten neben den mitteleuropäischen Ideen der Aufklärung auch schwedische Publikationen in die Provinz Schwedisch-Pommern. Dort wurden sie übersetzt und im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet. Jedoch waren diese deutschen Übertragungen des schwedischen Freiheitsbegriffs vor allem durch die pommersche Lebenswirklichkeit und die damit verbundenen Widersprüche gekennzeichnet.
Stefan Herfurth untersucht daher Inhalt und Gebrauch des deutschen und schwedischen Freiheitsbegriffs durch unterschiedliche Akteure und ihre Metamorphose in Schwedisch-Pommern. Dabei stellt der Freiheitsbegriff mit seinen verschiedenen Deutungsmustern einen sich entwickelnden Topos zeitgenössischer Publikationen dar, der durch skandinavische und mitteleuropäische Einflüsse der Aufklärung beeinflusst wurde.